Reizdarmsyndrom

Beim Reizdarmsyndrom (Colon irritabile; Kolon irritable) handelt es sich um eine funktionelle Darmstörung, bei der keine ursächlichen Störungen gefunden werden können.

Das Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlußdiagnose, d.h. erst nach Ausschluß organischer Ursachen darf die Diagnose gestellt werden.

Das Reizdarmsyndrom betrifft vor allem junge Menschen unter 45 Jahren und kommt bei Frauen zwei- bis dreimal häufiger vor als bei Männern.

Die Erkrankungsrate (Punktprävalenz) in westlichen Ländern beträgt ca. 10–20 % bei einer wesentlich höheren Lebenszeitprävalenz.

Man kann das Reizdarmsyndrom wie folgt einteilen:

  • Reizdarmsyndrom mit Bauchschmerzen und Obstipation (Verstopfung) und/oder Diarrhoe (Durchfall), bei 80 % der Fälle
  • Reizdarmsyndrom mit schmerzloser Diarrhoe (Durchfall), bei 20 % der Fälle

Die Leitsymptome des Reizdarmsyndroms sind:

  • Rezidivierende – wiederkehrende – Schmerzen im Unterbauch
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten wie ein Abwechseln von Obstipation (Verstopfung) und Diarrhoe (Durchfall)
  • Meteorismus (Blähungen)

Bis heute ist keine eindeutige Ursache für das Reizdarmsyndrom gefunden worden.

Es wurde jedoch festgestellt, dass bei den meisten Patienten eine unter der Norm liegende Schmerzschwelle im Bereich des Darms vorliegt, was als Hyperalgesie bezeichnet wird.

Die Hyperalgesie ist als einziger Faktor in der Entstehung des Reizdarms in Studien übereinstimmend belegt worden. Weiterhin wird über eine gesteigerte Motorik im Dickdarm, gesteigertem Gasrückfluss in den Magen und eine stark verlängerte Durchgangszeit der Nahrung durch den Darm diskutiert.

Bei etwa einem Viertel der Reizdarm-Patienten ging der Erkrankung eine Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung) voraus.

Gerne beraten wir Sie über die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei einem Reizdarmyndrom und vor allem über die Vermeidung der Symptomen dieser Erkrankung.